Was soll aus der Ortsdurchfahrt in Vöhrum einmal werden? Große Unsicherheit gibt es bei Fußgängern und Radfahrern.

Lebhaft ging es zu in der Sitzung des Ortsrates am 6. Februar 2020. Wichtigster Punkt auf der Tagesordnung war die Vorstellung des Verkehrssicherheitsaudits und die Anmerkungen der Stadtverwaltung.

Worum ging es?

Vöhrum ist zu recht ein sehr beliebter Ortsteil, aber einen Schwachpunkt darf man nicht übersehen: die Ortsdurchfahrt mit dem Fahrrad zu passieren ist kein Vergnügen, es kann einem dabei schon mal angst und bange werden. Fußgänger, die auf die andere Straße wollen, finden keinen sicheren Weg.

Seit 2017 gab es mehrere Anträge von den Fraktionen im Ortsrat um die Ortsdurchfahrt in Vöhrum sicherer zu gestalten. Die SPD machte sich stark für Schutzstreifen für Radfahrer auf der Kirchvordener Straße und Tempo 30 beim Altenheim, die CDU forderte die Einrichtung von Zebrastreifen.

Was wurde inzwischen aus den Forderungen?

Die Antworten der Verwaltung gingen immer wieder in die Richtung „geht nicht, ist nicht erlaubt“ oder „wird geprüft“. Geändert wurde nicht viel: der Zebrasteifen zwischen ehemaligem Pfarrgebäude und Kirche wurde entfernt und an dieser Stelle gibt es jetzt eine Querungshilfe. Das ärgert viele Anwohner, muss aber aus rechtlichen Gründen erst einmal akzeptiert werden.

Das Verkehrssicherheitsaudit soll für Klarheit sorgen!

Schließlich beauftragte die Stadtverwaltung in 2018 ein Ingenieurbüro*) damit, ein „Verkehrssicherheitsaudit“ zu erstellen. Die Ergebnisse, mehrfach vom Ortsbürgermeister angemahnt, wurden endlich in der Sitzung am 6.2.20 vorgestellt, hinzu kamen Anmerkungen der Verwaltung. Insgesamt wurden in einer Fleißarbeit 109 Punkte herausgearbeitet, beschrieben dazu und die Lage im Straßenplan markiert. Trotz vieler Details, Messungen und Erläuterungen blieb das Ergebnis doch weit hinter den Erwartungen zurück, es war schlicht enttäuschend. Spürbare Veränderungen an der unbefriedigenden Situation sind nicht in Sicht! Immerhin kam es zu anregenden Diskussionen und Beiträgen auch aus den Reihen der Gäste.

Ortsbürgermeister Dirk Franz moderierte die Sitzung, in der das Verkehrssicherheitsaudit vorgestellt wurde.

Und wo stehen wir heute?

Die Situation um die Ortsdurchfahrt ist gekennzeichnet durch hohes Verkehrsaufkommen, viele Kurven in der Kirchvordener Straße, nicht sehr üppige Fahrbahnbreiten, schmale Fußwege, Parkbuchten und viele Einmündungen oder Einfahrten. Letztere werden zum Teil auch von Landwirten mit langen Zugmaschinen benutzt. An bestimmten Stellen gestalten sich somit Fahrbahnmarkierungen für Radfahrer schwierig. Für die Betroffenen keine gute Nachricht, sie werden sich dort weiterhin unsicher fühlen. Im Bericht ist von ca. 100 – 120 Radfahrern pro Tag die Rede, nicht gezählt sind natürlich die Personen, die lieber Umwege suchen oder sich erst gar nicht trauen, hier zu fahren.

Beklagt wird weiterhin, dass sichere Überwege (Zebrastreifen) besonders im Bereich von Kirche / Supermarkt aber auch auf der Burgdorfer Straße fehlen. Die Vertreter der Verwaltung verweisen auf die Rechtslage, die ausreichenden Sichtabstand verlangt.

Maik Meier, Vorsitzender der SPD-Fraktion macht sich für die SPD im Ortsrat stark für bessere Bedingungen, speziell für Fußgänger und Radfahrer

Was macht die Stadtverwaltung?

Tempo 30 in diesem kritischen Bereich würde die erforderliche Entfernung so weit reduzieren, dass man an Zebrastreifen denken kann. Vom Ortsbürgermeister Dirk Franz wurde jetzt wiederholt vorgetragen, dass mit dem Altenheim „Haus Doris“ die Voraussetzung für „Tempo 30“ gemäß StVO gegeben wäre. Es mutet schon fast wie eine Glosse an, dass wieder einmal seitens der Verwaltung eine Ablehnung kam. Argument: „Haus Doris liegt an der Schwicheldter Straße“. Dass dort nur die Verwaltung ihre Postanschrift hat und das eigentliche Heim nur von der Kirchvordener Straße zu erreichen ist, musste sich der Vertreter der Verwaltung dann in der Sitzung anhören. Immerhin wurde „Prüfung“ zugesagt.

Zu allen vorgetragenen Einwänden der Verwaltung hatte dann Dirk Franz nur noch eine Forderung: „erklären Sie uns nicht immer, was nicht geht, sondern zeigen Sie doch bitte einmal Lösungen auf!“ Vor allem kommt es darauf an, um die Situation für Radfahrer zu verbessern und wie es zu sicheren Straßenüberquerungen kommt.

Die Aussichten:

Es sieht so aus, dass es noch eine ganze Menge zu tun gibt. Sollte es „Tempo 30“ nur an bestimmten Abschnitten geben, oder in der gesamten Ortsdurchfahrt? Wo wären dann Voraussetzungen für Zebrastreifen gegeben? Welche Möglichkeiten bieten sich an, um die „Sicherheit für Radfahrer“ zu erhöhen? Fahrbahn-Markierungen an den wichtigsten Strecken? Wie sieht es mit der Umgestaltung der gesamten Ortsdurchfahrt aus, um neue Freiräume für Planungen zu bekommen?

Die SPD-Fraktion im Ortsrat wird auf jeden Fall weiter darauf drängen, dass die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger und Radfahrer, bessere Bedingungen in der Ortsdurchfahrt bekommen.

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